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"Der wahrscheinlich größte Barfuß-Park der Welt"

Barfuß durchs Dorf – Einzelhändler glänzen durch Einfallsreichtum

Das der Mann am Abkreidewagen am Wochenende einen ordentlichen Marsch hinter sich gebracht haben muss, war im gesamten Dorf unverkennbar. Überall auf den Wegen und Bürgersteigen hatte die Maschine ihre weißen Spuren hinterlassen. Und das aus gutem Grund: Markierten diese doch den Verlauf des "wahrscheinlich größten Barfußparks der Welt", der sich am Sonntag, 25. Juni 2006 in Lienen auf einer Gesamtlänge von rund 5,5 Kilometern erstreckte.


Professionell gestaltetes Barfuß-Feld bei "Beautymaker" (Klick zum Vergrößern)

Was sich hinter dem Motto verbarg, welches die Arbeitsgemeinschaft Lienener Kaufleute (ALK) ihrem verkaufsoffenen Sonntag gegeben hatte, ist schnell erzählt. Kurzerhand hatten diese den "normalen" BARFUSS-PARK Lienen am Hang des Teutoburger Waldes um rund drei Kilometer verlängert. Quer durchs Dorf.

An den Geschäften vorbei, an denen sich die Barfußgänger oftmals verdutzt die Augen rieben. Den 2,5 Kilometer langen ausgeschilderten Rundweg mit Humus und Lehm, Flach- und Flußkiesel, Holzmosaik und Bachlauf hatten die Besucher hinter sich gebracht. Dass sie nun allerdings durch Paniermehl und Spargelschalen waten, Weinkorken und Glasmurmeln ertasten und feuchten Kaffeesatz durchqueren sollten, erschien zunächst gewöhnungbedürftig – und schließlich um so spaßiger.

Dass Hans-Heinrich Rottmann angesichts der zahlreichen Besucher im Dorf zufrieden dreinblickte, ist nicht weiter verwunderlich. "Zwar war das Kaufverhalten an diesem Tag recht reserviert, doch haben wir mit dieser Aktion sehr viele Leute nach Lienen geholt", freute sich der Vorsitzende der ALK .

Ob nach diesem Erfolg eine Wiederholung geplant ist? "Auf jeden Fall. Wir haben mit unserem wahrscheinlich größten Barfuß-Park der Welt und seinen rund 20 zusätzlich angelegten Feldern eine positive Werbung für unser Dorf bewirkt", sahen sich Rottmann und die Kaufleute, die ab 14 Uhr ihre Geschäfte geöffnet hatten, bestätigt.


Sogar durch Spargel-Schalen führte der erweiterte Rundweg wie hier am "Alten Farmhaus" (Klick zum Vergrößern)

Ebenso wie die zahlreichen Besucher Lienens. Von denen viele durch die Geschäfte und Cafés schlenderten, zahlreiche aber auch an der Schulstraße einen Zwischenstopp einlegten. Teils zum Staunen, teils zum Mitmachen.

Immerhin versammtelten sich dort bis zu 100 jüngere und ältere Fußball-Experten, die mit Begeisterung und voller Hingabe ihre Panini-Bilder mit den aktuellen WM-Spielern tauschten. "Die ersten standen schon vor dem Geschäft, als wir noch auf der Terrasse zu Mittag gegessen haben", schmunzelte Anni Busiek und verfolgte mit Begeisterung, wie sich den gesamten Nachmittag über Kinder wie Großeltern mit der derzeit hochgehandelten Freizeitbeschäftigung auseinandersetzten, Bilder tauschten und feilschten und viele nachher begeistert feststellten, dass das Album mit den insgesamt 596 Stickern nun doch endlich voll sei.


Hermann Bruns gratuliert einer Gewinnerin und überreicht den Lienen-Gutschein (Klick zum Vergrößern)

Beim Besuch der Geschäfte konnten sich die Barfußgänger einen Stempel auf ihrer Laufkarte abholen. Die mit zehn Stempeln gefüllte Karte wurde dann am Haus des Gastes in eine Lostrommel geworfen. Um 19 Uhr eröffneten Hermann Bruns und Hans-Heinrich Rottmann am Dorfteich die Verlosung der Warengutscheine. Zahlreiche Besucher haben in Erwartung der Gewinne im Wert von 50, 75 und 100 Euro gespannt verfolgt, welche Laufkarten von der kleinen Glücksfee gezogen wurden.

Die Lienen-Gutscheine gewonnen haben:

50 Euro: Valerie Bock
75 Euro: Christin Schlinger
100 Euro: Markus Grave

Na, da hat sich der Ausflug nach Lienen gelohnt. Für Barfußläufer, Panini-Bildersammler und die Kaufleute.

Text: Westfälische Nachrichten; Ergänzungen: Achim Kalwa
Fotos: Achim Kalwa


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